6.2.2024
Sodbrennen: Rund 20 Millionen Deutsche kennen das Problem. Dieses brennende Missempfinden im Oberbauch – das bis in den Rachen hinaufsteigen kann – wird meistens durch sauren Mageninhalt ausgelöst, der in die Speiseröhre aufsteigt. In diesem Fall spricht man vom sogenannten gastroösophagealen Reflux. Sodbrennen kann unterschiedliche Ursachen und bei ständigem Auftreten unangenehme und teilweise die Gesundheit gefährdende Folgen haben. Welche Ursachen häufiges Sodbrennen auslösen, erfahren Sie hier.
Kapitelübersicht
Normalerweise verhindert eine Gruppe von Muskelfasern in der Speiseröhre, dass die Nahrung – inklusive der Magensäure – wieder nach oben steigt. Ist dieser Schließmuskel, der sogenannte Ösophagus-Sphinkter, jedoch geschwächt oder in seiner Funktion gestört, kann der Mageninhalt zurückfließen.
Die Ursachen für Sodbrennen sind vielfältig. Zudem kann eine erhöhte Produktion von Magensäure auch durch mehrere Faktoren entstehen und dann Sodbrennen begünstigen. Häufige Ursachen sind zum Beispiel:
- Falsche Ernährung - Haben wir zu viel oder zu fett gegessen oder dem Alkohol zu sehr zugesprochen, kommt es häufig zu Sodbrennen.
- Stress - Neben einer unpassenden Ernährungsweise zählen auch psychische Faktoren wie Stress und Nervosität zu den Ursachen für Sodbrennen. Auf Dauerstress reagiert der Magen oft mit einer Überproduktion an Magensäure. Zudem wird Sodbrennen häufig durch die Kombination aus Stress und ungesunder Ernährung begünstigt.
- Übergewicht - Ebenfalls als Risikofaktor für Sodbrennen gilt Übergewicht. Die vergrößerten Anteile von Fettgewebe im Bauchraum beeinträchtigen den Verschlussmechanismus des Speiseröhrenschließmuskels.
- Schwangerschaft - Während einer Schwangerschaft klagen viele Frauen über ständiges Sodbrennen. Ursachen sind zum einen Umstellungen im Hormonhaushalt. Diese können dazu beitragen, dass der Ösophagus-Sphinkter erschlafft, sodass der saure Mageninhalt leichter aufsteigen kann. Zum anderen spielt im fortgeschrittenen Zeitraum der Schwangerschaft auch der steigende Druck des wachsenden Babys auf den Magen eine Rolle.
Häufig tritt Sodbrennen jahre- bis jahrzehntelang immer wieder in Schüben auf, welche von unterschiedlich langen, beschwerdearmen oder -freien Phasen unterbrochen werden. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch weitreichende Folgen haben. So sind bei immer wiederkehrendem oder ständigem Sodbrennen Folgen wie Speiseröhrenentzündungen möglich, genau wie die Bildung von Geschwüren. Neben dem auch Reflux (= Rückfluss) genannten Sodbrennen gehören Beschwerden beim Schlucken, Brennen oder Schmerzen im Brustbereich, ein schlechter Geschmack im Mund sowie angegriffener Zahnschmelz durch die zurückfließende Säure zu den Symptomen einer Refluxkrankheit. Nachts führt das Aufstoßen mitunter zu Atembeschwerden. Auch ein morgendlicher Husten, Heiserkeit, eine belegte Stimme oder Atemnot können als Folgen von Sodbrennen oder der Refluxkrankheit auftreten.
Bei leichtem Sodbrennen, das nur gelegentlich auftritt, reicht vielfach bereits eine Umstellung der Ernährung, z.B. mit weniger Kaffee, Alkohol und schweren, fettreichen Mahlzeiten. Stattdessen sollten vor allem basische Lebensmittel wie Nüsse, vor allem Haselnüsse, Beeren und Gemüse sowie gesunde Fette (z. B. Olivenöl) verzehrt werden. Hilfreich ist es auch, drei Stunden vor dem Einschlafen nichts mehr zu essen.
Bei häufigem Sodbrennen sollte der Oberkörper nachts höher gelagert werden, damit der Rückfluss der Magensäure noch weiter erschwert wird. Zur Neutralisierung von Magensäure bieten sich Mandeln oder Haselnüsse an:
Zerkauen Sie zwei bis drei Kerne sehr gut und vermischen Sie sie ausreichend mit Speichel, bevor Sie sie hinunterschlucken. Trockenes Brot kann denselben Effekt haben.
Da auch hastiges Essen und Stress ständiges Sodbrennen und saures Aufstoßen begünstigen können, sollte man die Mahlzeiten bewusst planen, sich zum Essen hinsetzen und langsam kauen.
Wer häufig unter Sodbrennen leidet, sollte die möglichen Folgenernst nehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen – zum Beispiel eine Behandlung mit Medikamenten, Medizinprodukten oder säurebindenden Nahrungsergänzungsmitteln. Diese können schnell wirken – bereits innerhalb von vier bis fünf Minuten ist eine Linderung spürbar. Im Magen angekommen, bilden z.B. Meeresalgenextrakte im Kontakt mit der Magensäure eine stabile Schutzschicht. Diese Schutzschichtschwimmt auf dem Mageninhalt und bildet eine effektive Barriere zwischen Mageninhalt und Schließmuskel zur Speiseröhre. Das Aufsteigen des sauren Mageninhalts in die Speiseröhre wird verhindert. Dadurch wird die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre nicht mehr angegriffen und die Beschwerden werden rasch gelindert.