6.2.2024
Die Kamille ist ohne Zweifel eine der bekanntesten Heilpflanzen. Doch was macht sie so besonders? Die Frage, welche Heilwirkung Kamille auf die Haut, die Schleimhäute und den Magen-Darm-Trakt haben kann, beantworten wir Ihnen in diesem Artikel.
Kapitelübersicht
Extrakte aus Kamillenblüten werden traditionell bei entzündlichen Krankheiten, Hautverletzungen und Magenschmerzen zu Hilfe gezogen. Die Kamille findet man in Europa, Indien, Nordamerika und Australien. Sie wächst in verästelten Stängeln, wird bis zu 30 cm hoch und liebt vor allem sonnige, trockene Standorte. Ihre Blütenköpfe sind innen strahlend gelb und außen von einem Kranz aus weißen Blütenblättern umgeben. Die Echte Kamille erkennt man erst, wenn man sie aufschneidet: Nur sie hat einen hohlen Blütenboden. Und auch nur die Kamillenblüten der Echten Kamille bieten die geschätzte Heilwirkung.
Name:Kamille (Matricaria chamomilla)Verwendete Pflanzenteile:KamillenblütenWirkstoffe:Flavonoide, ätherische Öle, Schleimstoffe, SaponinWirkung:
Hilft bei:Entzündungen der Haut und Schleimhäute, Hautverletzungen, gereizter Haut, Magenkrämpfen, Magen-Darm-Entzündungen, Menstruationsschmerzen (PMS)Anwendung:Äußerliche Anwendung bei Hautkrankheiten und Wunden; innerliche Anwendung bei Magen-Darm-Beschwerden und Krämpfen
Die Kamille wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und entkrampfend auf unterschiedliche Bereiche des Körpers. Sie wird oft bei Hautproblemen eingesetzt, da sie den Heilungsprozess von Wunden beschleunigen und entzündliche Hautkrankheiten wie Akne lindern kann. Ihre Wirkung bringt zudem Linderung bei Magen-Darm-Beschwerden wie Entzündungen und Bauchkrämpfen.
Die Kamille hilft der Haut gleich mehrfach: Sie beruhigt, wirkt antibakteriell und fördert die Wundheilung. Das liegt unter anderem an den enthaltenen wasserlöslichen Schleimstoffen, die eine reizmildernde und einhüllende Wirkung haben. So wird Kamille wegen ihrer beruhigenden und antibakteriellen Heilwirkung traditionell zur Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen verwendet, zum Beispiel bei Akne oder Ekzemen. Sie hilft aber auch gegen Entzündungen der Schleimhäute, etwa im Mund oder in den Nebenhöhlen. Zu den weiteren Einsatzgebieten der Kamille gehören zudem Krankheiten wie Reizhusten, bei welchem eine Entzündung der oberen Atemwege und des Rachens vorliegt. Typisch bei der Behandlung von Entzündungen der Schleimhäute sind Teeaufgüsse mit getrockneten Kamillenblüten und Lutschpastillen mit Kamillenextrakt als Wirkstoff.
Weiterhin kann Kamille bei Hautverletzungen angewendet werden, um der Infektion einer Wunde vorzubeugen. Hier hilft der antibakterielle Effekt, die Wunde vor Bakterien und Entzündungen zu schützen. Und mehr noch: Untersuchungen haben gezeigt, dass Kamillenextrakt die Wundheilung fördern kann. Die Kamille ist also zu Recht berühmt für ihre heilende Wirkung für die Haut.
Auch innerlich angewendet hat die Kamille einen beruhigenden Effekt: Verkrampfte Muskeln im Magen-Darm-Bereich, die unangenehme Bauchschmerzen verursachen, werden durch die Einnahme von Kamillenblüten oder Kamillenextrakt wieder entspannt. Die antibakterielle Wirkung hilft zusätzlich gegen Entzündungen und schädliche Bakterien, die oft für Verdauungsprobleme des Darms, wie beispielsweise Verstopfung, Durchfall oder Schmerzen, verantwortlich sind.
Die in den Kamillenblüten enthaltenen besonderen Schleimstoffe können darüber hinaus eine übermäßige Säureproduktion im Magen neutralisieren. So lindern sie die Beschwerden bei einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder Sodbrennen.
Die heilenden Wirkstoffe der Kamille sind vor allem in den Kamillenblüten zu finden. Diese enthalten eine höhere Konzentration der Schleimstoffe, Flavonoide und des ätherischen Öls als alle anderen Pflanzenteile. Aus den Kamillenblüten werden daher auch Kamillenextrakt und Kamillenöl gewonnen, welche später als Bestandteile in pflanzlichen Arzneimitteln weiterverarbeitet werden. Bei der Herstellung von Kamillenextrakt wird der gesamte Blütenkopf genutzt. Das fertige Produkt enthält die entzündungshemmenden und heilsamen Inhaltsstoffe wie Flavonoide, Schleimstoffe und ätherische Öle in besonders konzentrierter Form.
Die Kamille, beziehungsweise der Kamillenextrakt kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Innerlich entfaltet sich die Heilwirkung der Kamille gegen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Reizhusten und Entzündungen der innenliegenden Schleimhäute (z. B. im Rachen oder Magen-Darm-Trakt). Die äußerliche Anwendung wird dagegen bei Erkrankungen der Haut und der äußerlich erreichbaren Schleimhäute (z. B. Nasenschleimhaut, Mundschleimhaut) empfohlen. Hierzu eignen sich Salben oder Cremes mit Kamillenextrakt.